Stress im Körper

Stressauswirkungen auf Ihren Körper

Jeder kennt Stress. Ob in der Schule, im Studium, im Beruf oder Privatleben – Termindruck, Zeitmangel oder das Gefühl, selbst „zu kurz zu kommen“: Jeder hat das schon einmal erlebt. Doch was geschieht im Körper, wenn wir „im Stress“ sind?

Werden wir mit einem Stressor konfrontiert, registriert dies der Hypo­thalamus, die zentrale Schaltstelle im Gehirn für die Ausschüttung von Hormonen. Dieser signalisiert dem Körper, dass er sich auf Belastung vorbereiten soll. Von zentraler Bedeutung ist hierbei zum Einen das Stresshormon Cortisol, das die Energieversorgung des zum Überleben wichtigsten Organs, des Gehirns, sicherstellt. Dies wird dadurch erreicht, dass der Fett- und vor allem der Blutzuckerspiegel ansteigen, d. h. Energiereserven mobilisiert wer­den. Zum anderen sorgen die Hormone Noradrenalin und Adrenalin dafür, dass unser Blutdruck ansteigt und nicht unmittelbar überlebens­wichtige Funk­ti­o­nen, wie Verdauung oder Fortpflanzung, unterdrückt werden. Der Körper wird auf Kampf oder Flucht eingestellt.

 

Was ist eine Stressreaktion?

An unserer Stressreaktion sind drei Systeme beteiligt: Die Arbeitssysteme, die Erholungssysteme und das Energieversorgungssystem. Alle drei Systeme sollten sich im Gleichgewicht befinden, damit eine gut ausbalancierte Stressreaktion erfolgt:

  1. Die Arbeitssysteme werden durch Nervenbahnen im Gehirn und im Körper repräsentiert, welche unsere Gehirn- und Körperorgane so synchronisieren, dass eine größtmögliche Leistungsfähigkeit erreicht werden kann. Wir werden wach, konzentriert und aufmerksam und auch die körperliche Leistungsfähigkeit wird optimiert. Die Arbeitssysteme benutzen die Botenstoffe Adrenalin und Noradrenalin. Zu diesen Systemen zählen das sog. dorsale noradrenerge Nervenbündel im Gehirn und das sympathische Nervensystem in der Peripherie.
  2. Im Arbeitszustand benötigt unser Gehirn viel Energie. Da es selbst keine Energiespeicher hat, muss es über das Hormon Cortisol die Freisetzung energiereicher Glukose mobilisieren. Unser Energieversorgungssystem ist die sogenannte Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden Achse (HHNA). Diese sorgt dafür, dass das Gehirn genug Energie bekommt. Cortisol wird daher oft als Stresshormon bezeichnet.
  3. Das Gehirn und alle anderen Organe können nur dann maximale Leistung bringen, wenn ein Auslenken der anderen beide Systeme abgepuffert wird und gleichzeitig genug Zeit bleibt, um regenerative Ressourcen zu mobilisieren. Unsere Erholungssysteme werden durch serotonerge Bahnen im Gehirn und peripher durch das parasympathische Nervensystem repräsentiert.
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